Digitale Bibliotheken und sonstige Projekte
Was sind digitale Bibliotheken?
In Zeiten der zunehmenden globalen Vernetzung sind die sog. "Digitalen Bibliotheken" mit ihrem Online-Angebot nicht mehr zu übersehen.
Digitale Bibliotheken sind Informationssysteme die es dem Nutzer ermöglichen, Digitalisate (Bilddaten) und Volltexte (Textdaten) sowie die jeweils dazugehörigen Metadaten (weitergehende Informationen wie Autor, Signatur, Schlagworte etc.) auf elektronischem Wege einzusehen.
Diese Form der Informationsbereitstellung ermöglicht es den real existierenden Bibliotheken weltweit, ihre zum Teil kostbaren und nicht öffentlichen Bestände durch die Digitalisierung zu sichern und damit einem viel größeren Publikum zu präsentieren.
Von dieser Entwicklung profitieren auch die Familien- und Geschichtsforschenden weltweit. Die nachstehende Liste digitaler Bibliotheken dient als Orientierung, erhebt also keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Bezeichnung |
Hinweise |
Link zur Website |
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Diese digitale Sammlung enthält u. a. Drucke, die das Ermland (königliches Preußen) und das Herzogtum Preußen betreffen. Ferner finden sich hier polnische Drucke der frühen Neuzeit. |
Digital Library of the University of Lodz - https://bcul.lib.uni.lodz.pl/ | |
Diese Sammlung enthält unzählige Digitalisate, darunter sehr interessante historische Karten aus dem 18. Jahrhundert u. a. zu Danzig. Bei der Eingabe eines Suchbegriffs werden nicht nur die Titel durchsucht, sondern es findet eine Volltextsuche statt. |
Digital Library of the University of Wroclaw - https://www.bibliotekacyfrowa.pl/dlibra | |
Elblaska Biblioteka Cyfrowa - https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra | ||
Das Münchener DigitalisierungsZentrum hat bereits im Jahr 1997 damit begonnen, die umfangreichen Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) zu digitalisieren und öffentlich zu machen. |
Digitale Kartothek der Stadt Posen
Auch wenn Posen [polnisch: Poznań] nicht direkt zum Forschungsgebiet des VFFOW e. V. gehört, bietet das Staatsarchiv Posen [Archiwum Państwowe w Poznaniu] mit seinem digitalen Bevölkerungsregister der Stadt für die Zeit 1870 - 1931 auch für unser Forschungsgebiet eine überaus wertvolle Quelle.
Die vom Staatsarchiv Posen zunächst nur digital bereitgestellte Sammlung von Meldekarten für die Zeit von 1870 - 1931 wurde zwischenzeitlich auch durch die Erstellung eines Namensindexes und einer komfortablen Suchfunktion erheblich aufgewertet. Dies ermöglicht es nunmehr jedem Familienforscher, auch in Gebieten außerhalb Ost- und Westpreußens auf die Spurensuche zu gehen. Und wer meint, hier keine Personen mit Bezug zu Ost- oder Westpreußen finden zu können, der irrt (siehe Meldekarte Popihn).
Zur E-Kartothek der Stadt Posen: https://e-kartoteka.net/de/index
Deutsch-Russisches Projekt zur Digitalisierung deutscher Dokumente in Archiven der Russischen Föderation
Die "Digitale Bibliothek Ermland und Masuren [Warminsko-Mazurska Biblioteka Cyfrowa] bietet allen Interessierten Zugriff auf Digitalisate unterschiedlichster Art mit Bezug zum Ermland und Masuren. Enthalten sind Digitalisate von "...Büchern, Zeitschriften, Fotografien, Ansichtskarten, Landkarten, Broschüren ...".
Zu erreichen ist das Projekt unter: http://wmbc.olsztyn.pl/dlibra
Eine neue Quelle für Familienforscher: Das Deutsche Zeitungsportal bietet den Zugriff auf Zeitungen aus 350 Jahren
Familienforschung lebt von ihren Quellen. Diese sprudeln in Zeiten exorbitant wachsender digitaler Archive so kräftig wie nie zuvor. Dort, wo Kriege und Katastrophen Aktenbestände verschont haben, können Genealogen sich inzwischen gute Chancen ausrechnen, bislang unerforschte Datenschätze bergen zu können. Das gilt beileibe nicht nur für Kirchenbücher, Gerichtsakten und Aktenbestände von staatlichen und kirchlichen Verwaltungen: Auch Zeitungen und Zeitschriften aller Art geraten zunehmend in den Blick wenn es gilt, längt in Vergessenheit geratene Mosaiksteinchen einer Familiengeschichte zu einem Gesamtbild zu fügen. Seit kurzem gibt es ein Online-Portal, in dem ab sofort jede und jeder kostenfrei digitalisierte Zeitungen aus den vergangenen 350 Jahren einsehen kann.
Bisher sind rund 250 digitalisierte Zeitungen aus der Zeit bis 1950, die unter der Adresse www.deutsche-digitale-Bibliothek.de nach unterschiedlichen Kriterien durchsucht werden können.
Wie die Deutsche Digitale Bibliothek in Berlin mitteilte, ist das älteste Exemplar in der frei zugänglichen Datenbank der 1671 erschienene Il corriere ordinario, der jüngste Titel sind die Badischen Neuesten Nachrichten vom 30. Dezember 1950.
Der VFFOW e. V. wird die weitere Entwicklung dieses riesigen Datenfundus aufmerksam verfolgen und hier darüber berichten, sobald zusätzliche Quellen aus unserem Forschungsbereich, dem ehemaligen Ost- und Westpreußen, im Deutschen Zeitungsportal erschlossen werden.
Die Österreichische Nationalbibliothek hat ebenfalls ein Digitalisierungsprojekt für Historische Zeitungen und Zeitschriften online gestellt. Über das Projekt heißt es:
"ANNO (AustriaN Newspaper Online) ist der virtuelle Zeitungslesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek. In ANNO kann in historischen österreichischen Zeitungen und Zeitschriften online geblättert, gelesen und gesucht werden.
Zeitungen dokumentieren neben der internationalen auch die regionale und lokale Geschichte, Politik, Kultur und Gesellschaftsfragen. Unser Ziel ist es, eine einfache orts- und zeitunabhängige Zugänglichkeit zu den Zeitungs- und Zeitschriften-Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek zu schaffen. Durch die Digitalisierung bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit einer echten Gesamtschau einer Zeitung bzw. einer Zeitschrift, da fehlende Ausgaben durch das Nachscannen aus dem Exemplar einer anderen Institution ergänzt werden können, wodurch virtuell eine vollständige Ausgabe erzeugt werden kann."
[Quelle: https://anno.onb.ac.at/node/15 - zuletzt eingesehen am 15.07.2022]
Über eine einfach zu bedienende Suchfunktion mit Volltextsuche erreicht man die einzelnen historischen Zeitungen und Zeitschriften. Allein das Ergebnis mit dem Suchbegriff "Ostpreußen" ist erstaunlich.
Dort gibt es u. a. die "Curliste Karlsbad", eine eher als Loseblatt-Sammlung wirkende Zeitung mit Namen und Herkunftsorten von Kurgästen im mondänen Karlsbad.
Ein weiteres Beispiel ist das "Verordnungs- und Anzeige-Blatt der k.k. General-Direction der österr. Staatsbahnen". Dort wird z. B. in der Ausgabe vom 10.06.1899 über die "Eröffnung der Theilstrecke Landsberg i. Ostpr. - Heilsberg der Nebenbahn Zinten - Rothfliess" berichtet.
Es lohnt sich auf jeden Fall, einen näheren Blick auch auf dieses Zeitungsarchiv zu werfen!